Einige Überlegungen zum Zeitungsartikel: Ja, jetzt herunterfahren (Tagesanzeiger vom 15.Februar)15/2/2018 Lange habe ich mir überlegt, ob ich mir diesen Artikel überhaupt antun soll, da er sehr plakativ und wenig fundiert rüberkommt. Geht es hier vielleicht auch darum, sich interessant zu machen, damit die Verkaufszahlen wieder etwas steigen. Naja… Schon in der Einleitung steht eine wichtige Frage: Sollen wir die Kinder mit Zirkel und Schönschrift plagen? JA! Das sollen und müssen wir, da sowohl das Erlernen der Schönschrift als auch der Gebrauch des Zirkels eine wichtige feinmotorische Übung ist. Nun stellt sich die Frage, ob die digitale Bildverarbeitung im Zeichenunterricht gelehrt werden soll. Auch hier ein klares JA! Die Kinder malen zuerst mit Wasserfarben oder Holzfarben ein Bild und bearbeiten es anschliessend am Tablet. Dabei kann ich als Lehrperson gerade auch aufzeigen, wie einfach Bilder manipuliert werden können. Der LP 21 bringt weitere Änderungen: Tabellenkalkulation in der Grundschule? Wie soll das gehen? Ich glaube, dass viele Erwachsene sich an ihre Schulzeit erinnern und vor allem das Erlernen eines Programms, in dem sie Diagramme darstellen konnten, als enorm schwierig erachteten. Hier sollten sie sich wiedermal an ein Programm trauen und ausprobieren, wie kinderleicht ein Diagramm mit Hilfe der Vorlagen hergestellt werden kann. Selbstverständlich sind hier Vorübungen mit Lineal, Bleistift und Papier ein wichtiger erster Schritt. Die Schule soll die letzte weitgehend bildschirmfreie Stätte sein – hä? Was machen wir in der Schule? Wir zeigen sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen auf, dass der Umgang mit Touchscreens sinnvoll gelernt werden kann. Es soll ein Umdenken stattfinden, dass das Smartphone und das Tablet ein Arbeitsgerät ist und kein Babysitter. Es brauch Aufklärung für Eltern, die ein Baby bekommen und keine Vorwürfe an die Schule. Mein Wunsch wäre, dass die Kids zuhause Papis und Mamis Smartphone nicht nur zur Beruhigung und fürs Spielen bekommen und zudem in der Schule die Bildschirmzeit sinnvoll genutzt wird. Die Lehrperson muss für das Erlernen des Schulstoffes zentral und unerlässlich sein. Die Beziehungsebene ist dabei zentral. Jedoch kann die Maschine gerade im Erwerb von Lesen oder beim Automatisieren von Matheaufgaben eine wertvolle Hilfe im Klassenzimmer sein. Ich habe zwar keine Erfahrung wie früher Leseförderung oder Rechentraining mit 60 Kindern in einem Klassenzimmer aussah, aber… So genug geschrieben! Gehe nun mit den Kindern auf die Piste…
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Am Dienstag 30. Mai war ein Filmteam des Liechtensteiner Fernsehens bei mir auf Schulbesuch. Anschliessend gab es noch einen rund 30min Talk über unser Medienkonzept und Medienpädagogik im Allgemeinen.
In den untenstehenden Links können die Beiträge nachgeschaut werden. http://www.local-tv.net/news/news-30-mai-2017?1fl http://www.local-tv.net/news/marcel-kaufmann?1fl Die Beratungsstelle Digitale Medien in Schule und Unterricht der Fachhochschule Nordwestschweiz, imedias, nimmt in ihrem AppAdviser verschiedene pädagogische Apps ins Visier, die sich im Unterricht bewährt haben. Die Apps wurden erprobt und beurteilt.
https://www.imedias.ch/appadvisor/
Für diejenigen die nicht gerne Englisch lesen, habe ich den Blog von Appedia ins Deutsche übersetzt! Viel Spass! Anbei die Originalseite in Englisch appedia.co.uk/2017/01/110-benefits-to-using-an-ipad-in-the-classroom/: ![]()
Ich freue mich ungemein am 9.3. und 10.3.2017 an der Tagung Mobiles Lernen mit Tablet und Co. (Mobile.Schule) an der Uni Oldenburg zwei Workshops anzubieten.
Donnerstag 9.3.2017 von 17.15 -18.15Uhr: Das fächerübergreifende Potential von Comics Mit Hilfe von Comics können Schülerinnen und Schüler, selbst schwierig zu verstehende Inhalte, einfach erklärt werden. In diesem Workshop geht es darum, verschiedene Einblicke in Comic Life 3 zu kriegen und webbasierte Comicgenerator kennen zu lernen. Freitag 10.3.2017 von 12.45 - 14.15: Actionbound im Klassenzimmer Löst du gerne Rätsel? Ich fürs Leben gerne! Mit Actionbound können schnell und einfach verschiedenste Rätsel und Aufgaben kreiert werden. Er kann alleine oder als Team, auf Zeit oder relaxt, draussen im Freien oder auch in Räumen gelöst werden. Ich freu mich, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Reise in die Welt von Actionbound mitzunehmen. Letzte Woche fand die Tagung „Neue Medien – Neue Lernkultur“ der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg statt.
Sie startete mit einem Inputreferat von Wolfgang Wirtz. Er ist Co-Leiter der Geschäftsstelle Kompetenzteam Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfahlen). Das Land NRW hat erkannt, dass es einige zusätzliche Personen braucht, um an Ort und Stelle Lehrpersonen weiterzubilden und auch die technischen Begebenheiten zu unterhalten. Wie bis anhin einer Lehrperson eine halbe Entlastungsstunde für den technischen Support, sowie Tipps und Tricks für den Einsatz von Neuen Medien im Unterricht zu geben, verlangt wohl einiges an Idealismus und Goodwill der Betroffenen. Wird die Implementierung von Neuen Medien im Unterricht wirklich ernst genommen, so kostet es einiges an Zeit und eben auch Geld. Diese momentanen Investitionen werden sich aber längerfristig lohnen. Im zweiten Teil besuchte ich zwei verschiedene Workshops. Im ersten Workshop stellte uns Marlies Schedler die Lernplattform deutsch4alle.at vor. Sie lernt Flüchtlingen, welche oftmals Analphabeten sind, Deutsch. Auf der Homepage hat es verschiedene tolle Ideen und Materialien für Lehrpersonen und freiwillige Helfer, die kostenlos eins zu eins eingesetzt werden können. Es war spannend ihr zuzuhören, wie sie weit über ihren eigentlichen Auftrag mit den Flüchtlingen arbeitet. Dazu braucht es viel Freiwilligenarbeit. Im zweiten Workshop präsentierte uns Thomas Schroffenegger seine Matheplattform „matholino.at“. Die einfach zu bedienende Plattform wird ständig erweitert und kann von Lehrpersonen der Grundschule und Mittelschule kostenlos genutzt werden. Fällt was auf? Unzählige Personen aus dem Bildungsbereich arbeiten weit über ihren eigentlichen Auftrag hinaus, damit sich der Einsatz von Neuen Medien im Unterricht durchsetzen wird und die Geräte so kostengünstig wie nur irgendwie möglich genutzt werden können. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass Bildung auch etwas wert sein muss. Und hier möchte ich den Ball den Regierungen der Länder weitergeben. Die Politik ist verantwortlich dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen in der Schule den bewussten und vernünftigen Umgang mit Handy, Tablet & Co. lernen. Diese verantwortungsvolle Aufgabe darf nicht einfach dem Zufall überlassen werden. Dafür liegen uns die Erwachsenen von Morgen zu sehr am Herzen! Einen Tag ( ja wirklich 24 Stunden!) lang austauschen, diskutieren, lernen, ablehnen, zulassen.
Am DataQuest Campus 2016 konnte ich wieder viele neue Inputs erfahren. Swisscom plant für das Jahr 2020 5G. Was bedeutet dies – 10 Gigabit pro SEKUNDE. Das heisst zehn Mal schneller als aktuell über Glasfaser. Moment mal – Soll meine Schule wirklich ans Glasfasernetz (der Bau ist wohl nicht ganz „billig“…), wenn es in rund 3 Jahren zehn Mal schneller über WLAN geht? Lasst mich wieder zurück zum Hauptgeschäft kommen – das Unterrichten mit Hilfe von Digitalen Medien. Was mussten die Kinder früher in der Schule können? Schreiben, Rechnen, Lesen. Kann man gut beurteilen und über Lehrmittel lehren! Was sind die zukünftigen Skills, welche unsere Kinder brauchen werden? Wir wissen schlichtweg noch nicht, wohin der Weg aktuell hingeht. Seit der Erfindung des Buchdruckes war die Zukunft der Schulbildung wohl kaum so unsicher wie jetzt. Was denken wir aktuell, was unsere Kinder können müssen, um fit für die Zukunft zu sein? Schreiben, Rechnen, Lesen, Englisch, Französisch, Informatik, Hygiene, gesunde Ernährung, Umgang mit Geld, Zehnfingersystem, Schul- und Blockschrift… ja und jetzt kommt NOCH mehr dazu, die über allen anderen Lernzielen stehen: Kommunikation, Kreativität, Kollaboration, kritisches Denken Selbstverständlich können wir diese Skills auch analog lernen: Gruppenarbeiten, Zeichnen, Werken, Schneiden, Sägen, Singen, Austauschen und das, was der Duden und Brockhaus uns lehrt, kritisch zu hinterfragen – hä??? Jetzt wird es analog wohl etwas schwierig. Wer von Euch hat zu Hause noch den kompletten Brockhaus? Wahrscheinlich kaum jemand… Was hat aber fast jeder zu Hause: Natürlich – Wikipedia und Google. Und jetzt wird es spannend: Wurde früher Wissen für viel Geld eingekauft (mit der Sicherheit, dass das, was drin steht auch wirklich stimmt), werden wir heute überflutet mit Fakten und Informationen, welche es auf Korrektheit zu filtern gilt. Und da bin ich gleicher Meinung wie Manfred Spitzer (Mensch, wie schwer mir das fällt!!!). Es braucht gelerntes Vorwissen, um all die Daten auch wirklich kritisch zu hinterfragen. Vom reinen Aneignen von Wissen, zum Filtern von Informationen und diese dann, und das ist eben neu, KRITISCH zu hinterfragen, da niemand gewährleisten kann, ob es so stimmt oder eben nicht. Egal ob neuer Wein in alten Schläuchen oder alter Wein in neue Schläuche? Der Wein wird wohl nicht geniessbar sein, auch wenn der beste Weinbauer seine Pflänzchen tagtäglich hegt und pflegt. Also braucht es neben neuem Wein auch neue Schläuche, damit wir unsere Kinder wirklich fit für die Zukunft machen können. Zum Schluss möchte ich mich vielmals beim DataQuest Team für die perfekte Organisation bedanken! Der Event war wieder grossartig! Ich selbst habe diesen Satz sicherlich schon etliche Male im Zusammenhang mit Schulentwicklung und neuen Themen im Schulalltag gebraucht!
Frühenglisch ab der 1.Klasse – Reicht doch auch später noch! Velokurs in der 2. Klasse – Sollten doch eigentlich die Eltern machen! Kinderrat – Muss ich jetzt wirklich Zeit einsetzen, um den Kindern Demokratie zu lehren? Zirkusprojekt – Und wann soll ich bitteschön meine Deutsch- und Mathestunden halten? Die Themen könnten wahrscheinlich x-beliebig weitergeführt werden. Und dann kamen wir im Oktober 2015 mit der Idee ins Lehrerteam, dass wir eine 1:1 Lösung für unsere Kinder ab dem 2. Semester in der 1. Klasse realisieren möchten, den fixen PC – Raum langsam aber sicher aufgeben wollen und unsere Kinder und Eltern auf die Chancen und Risiken der digitalen Medien aufmerksam machen möchten. Boom! – Muss das jetzt wirklich auch noch sein… Ja, es muss! Und nein wir können nicht noch ein paar Jahre warten, bis alle Lehrpersonen sich soweit weitergebildet haben, dass sie sich kompetent genug fühlen, um sich (gefühlt) vor eine Klasse voller kleiner Steve Jobs, Bill Gates und Mark Zuckerbergs zu stellen. Ja, die Schulen brauchen Zeit, um auf die Digitalisierung zu reagieren. Nicht einmal die Banken haben dies bis anhin geschafft! Jedoch ist es nun an uns, in eine digitale Zukunft zu starten und die oftmals überforderten Erwachsenen, in Bezug auf digitale Bildung, zu unterstützen. Ein iPad zu Weihnacht von Papi und Mami und einen 50.- iTunes-Gutschein vom Nani mit der Hoffnung, dass sie in ihrem Kinderzimmer schon etwas „Gescheites“ machen werden, fördert die Medienkompetenz unserer Kinder wohl kaum. Ein iPad zu Weihnacht von Papi und Mami und einen 50.- iTunes-Gutschein vom Nani, in Verbindung mit gemeinsamer Zeit, zusammen die Geräte, Apps und Programme kennen zu lernen, fördert die Medienkompetenz unserer Kinder (und auch der Erwachsener) jedoch sehr! Also auf die Frage, ob es das jetzt wirklich auch noch sein muss, gibt es wohl nur eine Antwort: Ja, das muss wirklich sein! |
AutorSchreiben Sie etwas über sich. Es muss nichts ausgefallenes sein, nur ein kleiner Überblick. Archiv
Februar 2018
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